Unsere Profilgemeinde Die Nächsten gründeten wir zum 500jährigen Reformationsjubiläum am Reformationstag 2017

Christen brauchen keine Garnisonkirche

diese klaren Worte nutzen wir wie die gleichnamige Initiative aus Berlin

Wir halten den Widerstand wach gegen den originalgetreuen Wiederaufbau der Garnisonkirche in Potsdam, der keinen klar sichtbaren Bruch in der Turmgestaltung vorsieht.

Wir wollen den Ort des Gedenkens bewahren. Wir brauchen einen Ort des Friedens, der nicht für bewaffneten Frieden steht, sondern für die Werte der Friedensbewegung in der Kirche unter dem Zeichen: „Schwerter zu Pflugscharen“. Eine Garnisonkirche spricht nicht die Sprache der Bibel.

Dieses Bild entstand als Teil der Präsentation unserer Haltung zum Turmbau für den Hauptausschuss der Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt Potsdam im Januar 2020. Damals war derTurmbaunoch nicht weiter fortgeschritten. Wir empfahlen ein Innehalten und ein leichtes Zelt auf dem Turmstumpf.

Wir fordern den Stop des Turmbaus

Erst der Inhalt, dann die Form! Noch ist das Ausstellungskonzept für den Garnisonkirchturm umstritten und wird um bedeutende Bruchstücke durch die KritikerInnen des Turmbaus ergänzt.  Und doch werden die kriegsverherrlichenden Attribute und Waffen in Stein gemeißelt, die den Kirchturm zieren sollen. Wir wünschen uns Zeit zum Austausch unserer Sorgen und Bedenken als Christen. Die Meinungen der KritikerInnen sind relevant bei der Auseinandersetzung mit der Geschichte und Zukunft dieses Ortes. Sie dürfen nicht übergangen werden. Denn genau das möchte das Projekt des Turmbaus ja einlösen: Die Bewältigung der vielfältigen Geschichte des Ortes in all seinen Facetten. Dazu verhelfen gerade die kritischen Stimmen.

Wo bleibt der „spirit of change“?

Im Jahr 2002 befürwortete der evangelische Kirchenkreis Potsdam den Wiederaufbau des Garnisonkirchturms unter der Maßgabe des „spirit of change“. Ein sichtbares Zeichen des Wandels sollte das Nagelkreuz von Coventry sein anstelle der barocken, preußischen „Turmzier“. Wenn der Turm schon gebaut wird, so sollte der Bruch doch jene abschrecken, die Militarismus und Preußentum verehren.

Frieden gedeiht ohne Turm

Es war der Krieg selbst, der den Bau der Garnisonkirche in Potsdam zerstörte. Anschließend benannte sich die Gemeinde, die im verbliebenen Turm Gottesdienste feierte in HeiligKreuz Gemeinde um. Zu DDR Zeiten wurden die Überreste gesprengt und die Gemeinde erhielt ein neues Gemeindehaus in der Kiezstraße, in welchem sie bedeutende Friedensarbeit leistete. Warum baut man dann heute den Garnisonkirchturm wieder auf und nicht den Heiligkreuzkirchturm?

Der Turmbau zu Potsdam

Ein falsches Zeichen?

Niemand hier käme auf die Idee, das Hakenkreuz jetzt wieder als Zeichen des Glücks zu feiern und ernsthaft zu erwarten, dass alle anderen es auch so sehen und verstehen. Woher kommt die Sicherheit, dass die Replik des Turms als Wandel verstanden wird?

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